Die zwei Lernverfahren
Einzelarbeit und GruppenkurseFunktionale Integration und Bewusstsein durch Bewegung
Moshé Feldenkrais hat zwei Lernverfahren entwickelt
- Einzelarbeit (Funktionale Integration)
- Gruppenkurse (Bewusstheit durch Bewegung)
In meiner Heidelberger Praxis biete ich Einzellektionen nach vorheriger Absprache und wöchentliche Kurse an, in die man jederzeit einsteigen kann. Beide Verfahren basieren auf den gleichen neurophysiologischen Zusammenhängen und ergänzen sich gegenseitig. Sie verbessern die Körperwahrnehmung und das Selbstbild. Sie fördern ein bewusstes Handeln und können einen leichteren und bewussten Umgang mit sich und der Welt bewirken.
Einzelarbeit (funktionale Integration)
Funktionale Integration ist ein meist nonverbaler Prozess, ein über Berührung geführter Einzelunterricht. Er eignet sich besonders für Menschen, die starke Bewegungseinschränkungen haben oder nach einem Unfall oder nach Operationen unter Schmerzen leiden. Ebenso ist die Einzelstunde bei neurologischen Erkarnkungen als Ergänzung zur Medizin hilfreich. Natürlich auch für die, die Einzelarbeit dem Lernen in einer Gruppe vorziehen.
Die Behandlung findet in bequemer Kleidung auf einer Liege, auf einem Stuhl oder auch auf speziellen Rollen statt. Der Schüler wird in unterschiedlichen Körperpositionen (auf dem Rücken, auf dem Bauch, auf der Seite, im Sitzen usw.) mit größter Leichtigkeit bewegt und erfährt neue, alternative Bewegungsabläufe. Die Bewegungen bekommen einen größeren Spielraum und werden leichter und fließender. Neue, gesündere und funktionalere Bewegungsalternativen werden entdeckt und gelernt.
Dies führt im Alltag zu einer natürlichen, ausgeglichenen Körperhaltung und ökonomischen Bewegungen. Fast alle Klienten berichten, dass sie sich nach der Einzelarbeit, genauso wie in den Gruppenlektionen, größer und leichter fühlen und freier atmen. Die meisten haben eine entspannte oder heitere Stimmung. Quasi als Nebeneffekt des ganzheitlichen Lernens können Schmerzen und muskuläre Verspannungen gelindert werden oder verschwinden – die Feldenkrais-Methode ist von ihrem Selbstverständnis her kein therapeutisches Verfahren, hat aber therapeutische Wirkung.

Gruppenkurse (Bewusstheit durch Bewegung)
In den Kursen leitet der Feldenkrais-Pädagoge die Bewegungen meist verbal an. Die Teilnehmer/Innen werden durch eine Abfolge von Bewegungsvariationen geführt, die sich an der Bewegungsentwicklung des Menschen orientieren. Jede Stunde hat ein Thema – z.B. „Rollen vom Rücken in die Seitlage“, „Den Kopf in alle Richtungen bewegen“, „Wie kann das Sitzen erleichtert werden?“ oder „Wie kann das Armheben leicht werden?“

Die Feldenkrais-Bewegungen sind einfach und sicher, leicht zu verstehen und machen Spaß – keine extreme körperliche Anstrengung, kein übertriebenes Dehnen und keine mechanische Wiederholung von immer wieder gleichen Bewegungen.
Das Innovative an der Feldenkrais-Arbeit ist, dass der Feldenkrais-Lehrer nicht ein „Richtig“ oder „Falsch“ im Sinne eines How-to-do-it-Rezept vorgibt. Die Teilnehmer lernen und experimentieren im eigenem Tempo und werden durch Neugier und Interesse geleitet. Jeder vertraut seinem inneren Gefühl für die Stimmigkeit, seiner inneren Klugheit ohne ein fremdes Vorbild kopieren zu müssen. Der wichtigste Aspekt dieser Arbeit ist die achtsame Wahrnehmung – z.B. „Wie viel Kraft muss ich aufwenden? In welchem Tempo bewege ich mich? Worauf richte ich meine Aufmerksamkeit?“ usw.
Durch das achtsame Lernen nimmt das Nervensystem feinste Unterschiede wahr und wählt unwillkürlich die einfachsten, effektivsten Bewegungen aus (vgl. auch aktuelle inovative Konzepte im Sport: („Differentielles Lernen“ und „Implizites Bewegunslernen“).
Oft sind die Teilnehmer verblüfft, dass durch so einfache Bewegungen alltägliche Handlungen wie Gehen, Laufen, Treppensteigen oder Sich-Umdrehen leichter fallen. Musik, Sport und welches Hobby oder welcher Beruf auch immer wird unkompliziert, selbstverständlich und auf höherem Niveau ausgeführt.